Risiko-Consulting  News 1/2015  Risikotreiber Mittelstand

Risiko-Consulting: Die Risikotreiber im Mittelstand

Auch in der Zukunft werden alle Standard- und Routineprozesse die geringste Risikowirkung entfalten. Das ist im Mittelstand „gelerntes Geschäft“. Wichtig ist, daß die kritischen Prozesse noch transparenter gestaltet und besser dokumentiert werden.

 

Die Generationen Y und Z haben erhöhte Ansprüche an ihre Arbeitsumgebung, ganz  besonders bei den Faktoren „Herausfordernde Tätigkeiten“, „Entwicklungsperspektiven“ und „Kooperatives Arbeitsumfeld". Sie sind weniger frustrationstolerant und daher schneller bereit, neue Herausforderungen in anderen Unternehmen anzunehmen.

Daraus ergeben sich gerade im Mittelstand kürzere Verweilzeiten und damit auch geringere Möglichkeiten, komplexes Querschnittswissen zu erwerben, anzuwenden und weiterzugeben. Damit gerät eine der zentralen Stärken von Unternehmen im Mittelstand ernsthaft in Bedrängnis.Daher müssen die Organisation und die Prozesse noch transparenter gestaltet werden und Wissen muss zukünftig noch mehr gesammelt werden, damit es je nach Bedarf in der Organisation verfügbar ist. In diesem Sinn müssen abweichende Prozesse, Sonder-lösungen oder neue Markt/Produkt/Kunde-Kombinationen noch eindeutiger definiert und dokumentiert werden.

 

Für besondere Situationen, wie z.B. Vertragsänderungen oder ungewöhnlicher Zeitdruck müssen auch im Mittelstand Kontrollpunkte definiert werden, um die daraus resultierenden Risiken besser abzufangen. Das Wissen einzelner wird tendenziell nicht mehr ausreichen, um Risiken frühzeitig und wirksam entgegenzusteuern.

 

Analog dazu muss ein erhöhter Aufwand für Vertretungsregelungen und Schnittstellenmanagement getroffen werden, denn die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sind zukünftig breiter verteilt.

 

Divergierende Interessen von Bereichen, Abteilungen oder einzelnen handelnden Personen müssen noch frühzeitiger erkannt und entschärft werden, damit Silowissen und Betriebsblindheit, aber auch  Improvisations-neigungen oder das sogenannte “blinde Vertrauen“ nicht zu Fehlern, Schäden und Verlusten in den mittelständischen Unternehmen führen.

 

Zielvereinbarungen müssen konfliktfrei ausgestaltet werden. Dazu bieten sich insbesondere teamorientierte und übergreifende Zielstellungen an, weil damit auch das allgemeine Querschnittswissen verbessert wird.

 

Rein erfahrungsgestützte Problemlösungen, Bauchentscheidungen oder zu spätes Eingreifen (Reaktion statt Aktion) können durch einfache Kommunikationsrituale und organisatorische Kontrollpunkte (Entscheidungstableaus, Bewertungsschemata, etc.) wirksam verhindert werden. Förderlich sind dabei noch flachere Strukturen und eine noch offenere Kommunikation im Unternehmen.

             

Mega-Risiken, die sich im Mittelstand meistens aus der Kumulation verschiedener Einzelrisiken ergeben, können nur durch ein lebendiges und wirksames Risiko-Management verhindert werden, das verantwortlich in der Geschäftsführung oder im Bereich Finanzen/Controlling angesiedelt werden sollte.

Risiko-Consulting: Die wichtigsten Risikotreiber im Mittelstand

Bildquellen: Jürgen acker / pixelio.de, RC                                                                                                          zurück....